Das Post-Sepsis Syndrom
Eine Sepsis zu erleiden ist eine erschütternde Erfahrung – für die ganze Familie.
Mit der Entlassung oder Verlegung einer Patientin oder eines Patienten ist die Episode für die Behandelnden meist abgeschlossen – für die betroffenen Familien jedoch nicht.
Als Spätfolge einer Sepsis spricht man vom Post-Sepsis-Syndrom (PSS).
Es umfasst ein Spektrum persistierender körperlicher, kognitiver und psychischer Symptome, die nach überstandener Sepsis fortbestehen oder neu auftreten können.
Häufige Manifestationen
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Chronische Fatigue
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Schmerzen
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Muskelschwäche
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Eingeschränkte Mobilität
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Schlafstörungen
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Angst
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Depression
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Posttraumatische Belastungsstörung
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Ernährungsprobleme, Schluckstörungen
👶 Besonderheiten bei Säuglingen und Kleinkindern
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Unspezifische Symptome, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern
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Mögliche Entwicklungsverzögerungen
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Verminderte Lernfähigkeit
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Leistungsabfall in der Schule
Verlauf und Prognose
Diese Beeinträchtigungen entsprechen häufig milden, aber langanhaltenden Symptomen, die manchmal mit denen einer leichten Demenz vergleichbar sind –
auch wenn sie bei Kindern meist reversibler sind als bei Erwachsenen.
Die Symptome können sich Monate bis Jahre nach der Sepsis entwickeln oder persistieren.
Eine rechtzeitige neurologische und neuropsychologische Therapie kann helfen, die Beeinträchtigungen zu kompensieren oder zu verbessern.
Merke: 30 % der Kinder erreichen nach einem septischen Schock ihren Ausgangszustand nie wieder. Betroffene haben langfristig eine deutlich reduzierte Lebensqualität.